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Elke Heidenreich "Nero Corleone/Nero Corleone kehrt zurück"


Leseanlass

Buchstabenmieze liebt Katzenliteratur – maunz 😊.


Inhalt

Teil 1: Isolde und ihr Mann Robert weilen regelmäßig in Italien im Urlaub. Da läuft ihnen der schwarze Kater, dann getauft Nero Corleone, samt Katzendame Rosa zu… Kurzerhand werden die beiden Katzen mit ins heimische Deutschland genommen. Auch wenn Nero in Köln in der Katzennachbarschaft wie gewohnt das Regiment übernimmt, bleibt bei ihm die Sehnsucht nach dem heimischen italienischen Bauernhof.

Teil 2: Isolde, inzwischen von Robert getrennt und neu mit Justus liiert, erwirbt das italienische Ferienhaus, um sich dort niederzulassen. Auch hofft sie, dort wieder Nero zu finden -


Miezenkritik

Der erste Teil von „Nero Corleone“ - beide Bücher liegen mir als eine Leihgabe der Zellinger Gemeindebücherei vor - ist ein Minibuch im Format 10,5 x 16 cm. Es ist mir unbegreiflich, warum man ein bebildertes Buch in solch einem Format herausgibt. Die schönen Bilder von Quint Buchholz kommen in diesem kleinen Format und auf dieser Papierqualität (glattes abwischbares Papier) kaum zur Geltung. Der zweite Teil liegt mir mit 16,5 x 24,5 cm in normaler Größe vor, ist damit auch sympathischer in Bildgröße und auch angenehmer in der Zeichengröße zu lesen. Beide Bücher finde ich, ungeachtet der Größe, in der Aufmachung überhaupt nicht schön.

 

„Nero Corleone“ erschien bereits 1995, „Nero Corleone kehrt zurück“ 2011. Die Schriftstellerin Elke Heidenreich, geb. 1943, war über viele Jahre auch eine der einflussreichsten Literaturkritikerinnen in Deutschland, vor allem mit ihrer ZDF-Sendung "Lesen!". In Frau Heidenreich muss natürlich ein katzenliebendes, ja ein katzenvergötterndes Herz schlagen, sonst könnte sie nicht so liebe- und hingebungsvoll über die Beziehung Mensch/Katze schreiben, wie sie es in diesen beiden kleinen Büchern „Nero Corleone“ (95 Seiten) und „Nero Corleone kehrt zurück“ (68 Seiten) tut.

  

Geht man von aktuellen Zahlen (2017) aus, leben in 22 % der deutschen Haushalte Katzen, das sind geschätzt zwischen acht und dreizehn Millionen Katzen (Quelle: wamiz.de). Geht man weiterhin davon aus, dass unter diesen Katzenbesitzern nur jeder zehnte auch ein Katzenbuchleser wäre, kann man erahnen, welches Verkaufspotential in Katzenliteratur steckt!

 

Nun, dann gibt es sicherlich auch die andere Seite der Medaille, und zwar die Leser, die sich grundsätzlich fragen, was überhaupt das Besondere an dieser Art von (Katzen)Geschichten ist. Aber dazu gehöre ich nicht, und so will ich mich auch gar nicht dieser Frage stellen: Denn ich mag Katzen ausgesprochen gerne – und so finde ich mich als Katzenbesitzerin und gleichzeitig noch als Italienliebhaberin auch in diesen beiden Geschichten ausgesprochen widerspiegelt. Auch wenn die Geschichten Schwächen enthalten (der Hauptdarsteller Nero ist mir vor allem im ersten Teil zu sehr vermenschlicht, im zweiten Teil die dann doch nervige, weil sich immer wiederholende Frage „Ist denn noch genug Liebe da?“), aber, aber – das katzenliebende Herz wird hier ganz und gar bedient.

 

Also will ich nicht weiter viel herumlamentieren. Elke Heidenreich schreibt einfach angenehm humorvoll, selbstironisch und die ganze (Katzen)Sache ernst, aber nicht zu ernst nehmend. 

 


Elke Heidenreich, Nero Corleone, Eine Katzengeschichte, Mit Bildern von Quint Buchholz, Sanssouci im Carl Hanser Verlag München 1998, 95 Seiten, ISBN 978-3-8363-0098-8

Elke Heidenreich, Nero Corleone kehrt zurück, Es ist immer genug Liebe da, Mit Bildern von Quint Buchholz, Carl Hanser Verlag München 2011, 68 Seiten, ISBN 978-3-446-23661-5

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Kommentare: 1
  • #1

    Nina (Samstag, 18 Januar 2020 12:03)

    Dieses Buch ist eines meiner Herzensbücher. Warum? Weil ich es bereits als Kind gelesen habe... mehrfach. Als das 1. Buch herauskam war ich 7 Jahre alt. Ich weiß nicht mehr, wann genau ich es bekommen habe. Ob es ein Geschenk war, ob ich es mir selbst ausgesucht habe, oder, oder, oder. Aber an die Geschichte kann ich mich sehr gut erinnern und auch an die Emotionen, die sie in mir ausgelöst hatte. Die ein oder andere Stelle im Buch lässt mich heutzutage imer noch eine Träne verdrücken. Wobei ich mir nicht sicher bin, ob ich jetzt als Erwachsene die Geschichte rund um Nero Corleone so rührend finde, oder eher die nostalgische Erinnerung an meine Empfindungen hierzu in der Kindheit. Vor ca. 3 Jahren erfuhr ich dann von dem 2. Buch, dass ich sofort verschlang und dessen Inhalt mich emotional genauso traf, wie bereits der 1. Band. Hinzu kommt, dass unsere Familie eines Tages Zuwachs bekam. Im Motor eines Autos fanden wir 2 Katzenbabys. Wir päppelten diese auf, obwohl wir bereits einen Kater besaßen und wollten die Katzenbabys abgeben. Der kleine schwarze Kater fand sofort einen Interessenten. Das 2. Kätzchen starb leider unter unseren Händen weg, woraufhin wir den schwarzen Kater nicht mehr weggeben konnten. Zu diesem Zeitpunkt war ich 20 Jahre alt. In Erinnerung an mein Lieblingsbuch bekam der kleine Kater daraufhin den Namen "Don Nero Corleone".

    So kommt es, dass aus Büchern und Geschichten plötzlich eine kleine Realität entsteht, die einen im Leben ein Stück weit begleiten. Daher erhält dieses Buch von mir 5 von 5 Sternen.