„Sei doch mal spontan!“ Hat euch diese Aufforderung schon mal jemand entgegengeschleudert? Oder habt ihr sie selbst schon mal benutzt 😊? Schon mal über die Logik des Satzes nachgedacht? Nein? Ich auch nicht. Aber mit Paul Watzlawick schon.
Wie man/frau so schön sagt: Er hält uns den Spiegel vor, und dieser gibt nicht nur Äußerliches wieder - er blickt in unser Innerstes, ins Tiefste unserer Gedankengänge, unserer Sichtweisen und Eindrücke, unserer Haltungen, unseres Handelns - Paul Watzlawick lässt uns in seinem nur 132 Seiten umfassenden Büchlein über Fehler in unserer Wahrnehmung und Fallen der Kommunikation nachdenken.
In dem Sinne ein befreiendes Buch - bei dem ich oft bestätigend genickt habe, aber zumindest genauso oft oder noch mehr über mich (und die Menschenwelt) den Kopf geschüttelt habe, manches Mal über den ironischen Ton gestolpert bin und auf der nächsten Seite diese Dosis Gift zum Aufrütteln genau richtig fand und schmunzelnd entgegengenommen habe.
Paul Watzlawick zeigt uns augenzwinkernd und dennoch ernstzunehmend auf, wie wir es „… alltäglich fertig [bringen], uns zu unseren eigenen Gegenspielern zu machen…“ (S. 18).
Insofern ein Buch für jedermann und jedefrau. Vorausgesetzt er/sie ist bereit, sich in Frage zu stellen.
Unbedingte Leseempfehlung.
Paul Watzlawick, geboren 1921 in Villach in Kärnten, gestorben 2007 in Palo Alto, Kalifornien, studierte Philosophie und Sprachen und machte eine psychotherapeutische Ausbildung am C. G.-Jung-Institut in Zürich. Von 1957 bis 1960 war er Professor für Psychotherapie in El Salvador, später lehrte er an der Stanford University. Watzlawicks Bücher wurden in mehr als 80 Sprachen übersetzt, seine "Anleitung zum Unglücklichsein" wurde ein Millionenbestseller.
Paul Watzlawick, Anleitung zum Unglücklichsein, Ungekürzte Taschenbuchausgabe, Piper Verlag GmbH, 3. Auflage, München 2022, 132 Seiten, ISBN 978 3 492 31776 4
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Jana (Donnerstag, 10 November 2022 07:58)
Das klingt ja äußerst interessant, werde ich mir auch holen !