„Alleinstehend. Mit Hamster“, so beschreibt sie sich selbst. Suzu lebt in einer japanischen Großstadt. Unscheinbar. Durchscheinend fast. Der neue Job verändert alles. (Vom Buchrücken)
Milena Michiko Flašar greift in ihrem Roman „Oben Erde, unten Himmel“ das Thema des Kodokushi auf. Der Begriff kommt aus dem Japanischen und bedeutet „einsamer Tod“. Menschen, die davon betroffen sind, sind überwiegend ältere, leben allein und haben kaum soziale Kontakte. Sie sterben deshalb allein und ihre Leichname bleiben lange Zeit unentdeckt. Suzu, Flašars Hauptprotagonistin, ist Mitte 20 und mit ihrem neuen Job bei einer Reinigungsfirma säubert sie die Wohnungen genau jener Verstorbenen…
Ich tat mich sehr schwer mit diesem Roman - die Begeisterung in unserer Leserunde hat mich jedoch bei der Lektüre gehalten.
Mir persönlich war die Hauptdarstellerin lange zu blass und zu phlegmatisch, die Geschichte streckenweise zu langatmig und mit zu uninteressanten Details gestaltet. Andererseits erfuhr ich viel Wissenswertes über die japanische Lebensart, trotz der Ernsthaftigkeit des Themas spürte ich das Flair, und es gab Szenen, die mich zutiefst gerührt haben.
Eine Leseempfehlung gibt es insbesondere auch vor dem Hintergrund meiner Leserunde: drei positive Stimmen gegen meine - lest bitte deshalb auch bei @bianca.liebt.bücher, @_ buecherwelten_ und @sonnenseiten.des.lesens nach (auf Instagram).
Ergo: Interessiert Euch der Inhalt des Buches, lest es und lasst Euch nicht von Kritiken abhalten 😊.
Milena Michiko Flašar, geboren 1980 in St. Pölten, hat in Wien und Berlin Germanistik und Romanistik studiert. Sie ist die Tochter einer japanischen Mutter und eines österreichischen Vaters. Ihre Romane Ich nannte ihn Krawatte und Herr Kato spielt Familie wurden mehrfach ausgezeichnet und in zahlreiche Sprachen übersetzt. Die Autorin lebt mit ihrer Familie in Wien.
Milena Michiko Flašar, Oben Erde, unten Himmel, Verlag Klaus Wagenbach, 3. Auflage, Berlin 2023, 297 Seiten, ISBN 978 3 8031 3353 3
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