Die Freibadclique - der Film

Ein Film von Friedemann Fromm


Diese Verfilmung hat mir wieder einmal gezeigt, das ich den "Film zum Buch" nicht brauche. Nun gut, ohne den Film wäre ich wahrscheinlich nicht auf die Romanvorlage gestoßen. Aber wieder einmal: Der Film "Die Freibadclique" zieht gegenüber der Romanvorlage eindeutig den Kürzeren. Leider. Hätte ich so in dem Maße nicht gedacht, weil ich die Filmgeschichte tatsächlich in guter Erinnerung hatte, nachdem ich sie im Frühjahr auf ARD gesehen.

 

Aber das ist ja oft so. Liegt wahrscheinlich auch daran, das ich viel mehr bücheraffin als filmbegeistert bin, mir das Wort reicht und ich das Bild dazu nicht brauche. 

 

Die Charaktere der Jungs sind im Film erwachsener als sie im Buch erscheinen, schon im Äußeren, also in ihrem Körperbau. Vor allem der Ich-Erzähler wächst in seiner Freundschaft und seinem Verhalten zu Knuffke weit über das Jungenhafte der Erzählungen des Buches hinaus. Das Buch von Oliver Storz ist ja vor allem deshalb glaubhaft, weil ich beim Lesen der "Freibadclique" immer wieder gespürt habe, dass darin authentisch das Erleben 15-, 16jähriger beschrieben ist. Im Buch verstehen die zwei Verbliebenen der Freibadclique - Bubu und der Ich-Erzähler - das Treiben Knuffkes im Schwarzmarktmilieu der Nachkriegszeit nur ansatzweise. Im Film dagegen rettet der Ich-Erzähler/Onkel Knuffke sogar noch angeschossen von den Bahngleisen, ist bei ihm, bis er gestorben ist und will seinen Tod schließlich noch am Verursacher McKee rächen.

 

Das ist die Freiheit des Filmes. Jeder kann sich natürlich nach Belieben für das jeweilige Genre entscheiden, muss er aber natürlich auch nicht. Gibt es Buch und Film, beruht also ein Film auf einem Buch, bin ich beim Buch, ganz klar, wieder mal ;-)

 

Lest bitte deshalb auch meine Buchkritik zur Romanvorlage unter "Gelesen".

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