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Paola Mastrocola "Ich dachte, ich wär eine Panther"


 Kannst du dich erinnern,

wer du warst,

bevor die Welt dir erzählt hat,

 wer du sein solltest?

(Danielle Laporte)

  

Leseanlass 

Nina sei Dank! Leseempfehlungen von Leuten, die ich kenne, sind mir noch die liebsten 😊


Inhalt

 Die Geschichte einer kleinen Ente, die auf einem Transport „verlustig“ geht und in einem Pantoffel landet – und ihre Irrungen und Wirrungen bei der Suche nach ihrer Identität.


 Ich dachte, ich wär ein Panther – meine Kritik

 Als Nina mir auf Arbeit dieses Buch in die Hand drückte, war mein erster Gedanke: Wow, dieser Titel ist genial. Ich war ganz neugierig aufs Lesen und habe gleich mal zu Hause das Eingangskapitel verschlungen, obwohl ich noch mit „Die Geschichte der Frau“ beschäftigt war.

  

Süß - und im Gegensatz zur Faridun Zaimoglu‘s so ernster ‚Angelegenheit‘ - waren diese Idee und das erste Kapitel so leicht und erleichternd: Ein Entenbaby fällt auf einem Weihnachtstransport vom Laster, landet am Straßenrand in einem Pantoffel und überlebt irgendwie sich von Resten aus einer Mülltonne ernährend. Es glaubt fortan, der Pantoffel sei seine Mutter und es sei irgendwie also auch ein Pantoffelkind.

  

Die Ente macht nacheinander Bekanntschaft mit verschiedenen Tierwelten, versucht, mal Biber, mal Fledermaus, mal Kranich zu sein – selbst, als sie dann schließlich über ihre eigentliche Identität als Ente aufgeklärt ist, findet sie sich aber nicht in der Welt der Enten zurecht… wo, als was und bei wem sie schließlich landet, will ich gar nicht verraten, lesen 😊 !

  

In die Erlebnisse der Ente eingestreut sind immer wieder Lebensweisheiten, die mir als erwachsener Leser zu plakativ erscheinen, ich will die Geschichte lesend erleben und nicht erklärt bekommen. Auch die Bedeutungen der Kreise, in denen die Ente Erfahrungen sammelt - die Politiker/Fledermäuse, die Abgehobenheit der „besseren“ Gesellschaft der Kraniche, die Tennisclubgesellschaft der Enten – nun ja, das war schon streckenweise seeehr lang und etwas platt und ermüdend zu lesen.

  

Aber zwischendrin sind Momente, die ich sehr mag, Momente, ähnlich dem schon beschriebenen Anfang, gleichsam süß und dennoch alles (und selbst-)aussagend – und die keiner ausformulierten Lebensweisheit und auch keines erklärenden Nachwortes durch Paola Mastrocola, der Autorin, bedürfen.

  

Ein Buch, das mich deshalb nicht restlos überzeugt hat - und deswegen

Paola Mastrocola, Ich dachte, ich wär ein Panther, Die Geschichte einer Ente auf der Suche nach sich selbst, Aus dem Italienischen von Christiane Burkhardt, 2007 Piper Verlag GmbH, München, 9. Auflage März 2011, 199 Seiten, ISBN 978-3-492-25303-1


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